Druckobjekte begegnen uns im Alltag überall: Wir lesen Kataloge und Tageszeitungen, benutzen täglich ...
Druckobjekte begegnen uns im Alltag überall: Wir lesen Kataloge und Tageszeitungen, benutzen täglich bedruckte Verpackungen und blicken auf gedruckte Werbeplakate. Druck ist omnipräsent – aber woher kommen die Druckobjekte und welche Mechanik steckt dahinter?
Im ersten Teil der Serie haben wir Ihnen bereits die Verfahren des Hoch- und Offsetdrucks vorgestellt. Diese Woche, im zweiten der drei Teile, widmen wir uns dem Digital- und dem Siebdruck.
Bereits seit Anfang der 2000er Jahre ist der Digitaldruck auf der Überholspur und macht es möglich, auch zu Hause in kleinen Auflagen kostengünstig zu drucken.
Der Digitaldruck zeichnet sich dadurch aus, dass das Druckbild aus einer Datei oder einem Datenstrom von einem Computer auf eine Druckmaschine übertragen wird.
Genau genommen ist nur die Druckvorlage digital und es wird, anders als bei allen anderen Druckverfahren, kein fester Druckkörper mehr benötigt – diese Methode wird „Non Impact Printing“ genannt. Das eigentliche Druckverfahren ist auch beim Digitaldruck mechanisch.
Die beiden gängigsten Methoden sind der Laserdruck, bei welchem eine Kopie des Druckmotivs aus elektrischer Ladung erzeugt und mithilfe eines Lasers loser Toner auf die gewünschten Flächen verteilt und mit Hitze am Papier fixiert wird. Die andere Methode ist der Tintenstrahldruck, bei welchem kleine Tintentropfen auf das Papier gesprüht werden.
Heutzutage ist der Digitaldruck für jeden zugänglich und nahezu alle Haushalte, Unternehmen und Büros besitzen eigene Digitaldrucker. Das Besondere daran ist, dass sich durch den Digitaldruck personalisierte Objekte in sehr kleinen Auflagen, bis hin zum Unikat, kostengünstig produzieren lassen – so wirtschaftlich ist kein anderes Druckverfahren. Allerdings kommt auch der Digitaldruck gerade bei größeren Auflagen oder Sonderformaten schnell an die Grenzen seiner Möglichkeiten.
Beim Sieb- oder auch Durchdruck wird die Farbe mit einem Gummirakel (Abstreichholz) durch ein Sieb oder ein Textilgewebe auf das zu bedruckende Objekt gedrückt. Eine Schablone auf dem Sieb deckt dabei die nicht zu bedruckten Stellen ab, damit keine Farbe auf das Druckobjekt durchdringt. Für jeden Druck werden je nach Motiv individuelle Schablonen und je nach Material spezielle Druckfarben benötigt.
Da der Farbauftrag beliebig stark variiert werden kann, können Druckobjekte mit sehr hohe Farbschichtdicken erreicht werden um eine plakative, farbintensive Druckwirkung zu erzielen.
Beim Durchdruckverfahren ist die Besonderheit, dass alle möglichen Materialien und Objekte bedruckt werden können, welche für andere Methoden ungeeignet wären. Oberflächen wie Keramik, Metall, Holz und Glas können mit herkömmlichen Druckverfahren schwierig bedruckt werden, für den Siebdruck sind diese Oberflächen kein Problem.
Eingesetzt wird das Verfahren neben dem Kunstbereich hauptsächlich in der Werbebranche – primär für Druckobjekte für den Außenbereich (Großplakate, Straßenschilder oder Fahnen). Trotz der relativ niedrigen Druckgeschwindigkeit und den vergleichsweise hohen Kosten beim Siebdruck, wird er primär bei kleinen bis mittelgroßen Auflagen für qualitativ besonders hochwertige Projekte verwendet, welche hohe Farbintensität und Brillanz anfordern.
Wie bereits erwähnt, möchten wir in der kommenden Woche den letzten Teil unserer Serie vorstellen und Ihnen darin den Tief- und den 3D-Druck näher bringen.
Wir freuen uns über jegliche Gedanken oder Anregungen ihrerseits und stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung.